Von der Loire in die Haute Loire durch die Tannenwälder
DIDIER HEUMANN, ANDREAS PAPASAVVAS

Wir haben die Route in mehrere Abschnitte unterteilt, um die Übersichtlichkeit zu erleichtern. Für jeden Streckenabschnitt zeigen die Karten die Route, die Steigungen entlang des Weges und den Zustand des GR65. Die Routen wurden auf der Plattform „Wikiloc“ erstellt. Heutzutage ist es nicht mehr notwendig, detaillierte Karten in der Tasche oder im Rucksack mitzuführen. Mit einem Mobiltelefon oder Tablet können Sie die Route ganz einfach live verfolgen.
Für diese Strecke finden Sie hier den Link:
https://fr.wikiloc.com/itineraires-randonnee/de-st-julien-molin-molette-aux-setoux-par-le-gr65-39842606
Nicht alle Pilger sind unbedingt mit der Nutzung von GPS oder der Navigation über das Smartphone vertraut, zumal es noch viele Gegenden ohne Internetverbindung gibt. Deshalb ist zur Erleichterung Ihrer Reise ein Buch über die Via Gebennensis durch die Haute-Loire auf Amazon erhältlich. Dieses Werk ist weit mehr als nur ein praktischer Reiseführer: Es begleitet Sie Schritt für Schritt, Kilometer für Kilometer, und bietet Ihnen alle nötigen Informationen für eine entspannte Planung ohne böse Überraschungen. Doch über die nützlichen Ratschläge hinaus entführt es Sie auch in die zauberhafte Atmosphäre des Weges – es fängt die Schönheit der Landschaften ein, die Erhabenheit der Bäume und das Wesen dieses spirituellen Abenteuers. Nur die Bilder fehlen – alles andere ist da, um Sie mitzunehmen auf diese Reise.
Als Ergänzung dazu haben wir ein zweites Buch veröffentlicht, das mit etwas weniger Details, aber mit allen wichtigen Informationen zwei mögliche Routen beschreibt, um von Genf nach Le Puy-en-Velay zu gelangen. Sie können dabei zwischen der Via Gebennensis, die durch die Haute-Loire führt, oder der Variante über Gillonnay (Via Adresca) wählen, die sich bei La Côte-Saint-André von der Via Gebennensis trennt und durch die Ardèche verläuft. Die Wahl Ihrer Strecke liegt ganz bei Ihnen.
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Wenn Sie nur die Unterkünfte der Etappe einsehen möchten, scrollen Sie direkt zum Ende der Seite.
Heute erfolgt ein allmählicher Aufstieg vom Département Loire ins Département Haute Loire, wo die Strecke am Ende der Etappe ankommt. Es handelt sich um eine Region, die von majestätischen Wäldern bedeckt ist, in denen in den ersten Kilometern Laubbäume wie Eichen und Buchen dominieren. Weiter oben übernehmen die Nadelbäume und formen ein reiches und abwechslungsreiches Vegetationsmosaik. Glauben Sie jedoch nicht, dass diese Baumarten seit Urzeiten diese Berge bevölkern. Was Sie heute sehen, riesige Tannenwälder, ist das Ergebnis einer komplexen Entwicklung und jahrhundertelanger menschlicher Eingriffe. Einst waren diese Höhenzüge mit robusten Kiefern bedeckt, die in den Industrien von St Étienne verwendet wurden. Mit dem Rückgang der Landwirtschaft siedelten sich spontan Pionierarten wie Kiefern, Birken und Hainbuchen an. Tannen, Fichten und Buchen hingegen, Arten des Schattens und der Deckung, müssen gepflanzt und geschützt werden. Diese Bäume bevorzugen das Leben in Gemeinschaft, unter dem Schutz des Waldes, wo sie vor Wind und Unwetter wachsen können. Wenn der vergleichsweise kurzlebige Kiefernwald zu verfallen beginnt, übernehmen Buchen, Fichten und Tannen die Oberhand und schaffen so ein ausgewogenes Ökosystem, in dem jede Art ihren Platz findet. Hier hat man sich entschieden, Weißtannen, Douglasien, Fichten und Buchen zu pflanzen. Die Weißtannen, majestätisch und widerstandsfähig, haben sich oft durchgesetzt. Doch wie lange noch? Die Natur und der Zufall werden es entscheiden. Der Legende nach wählten die römischen Druiden den Wald von Taillard als heiligen Ort. Dieser Kult- und geheimnisvolle Ort hat gesehen, wie seine Bäume zu Dachstühlen und Baumaterial für die alten Dörfer der Monts du Pilat wurden. Der Name Taillard könnte sich vom Wort Fayard (Buche) ableiten und daran erinnern, dass dieser Wald einst eine Buchenlandschaft war, bevor er ein Tannenwald wurde. Wenn Sie die schattigen Hänge dieses Waldes hinaufsteigen, stellen Sie sich vielleicht noch die Druiden vor, wie sie ihre alten Riten unter den hohen Weißtannen und den imposanten Douglasien feiern, deren Wipfel den Himmel berühren.
Während dieser oft anstrengenden aber wunderschönen Etappe werden Sie auch die Kunstbauten einer alten Eisenbahnlinie entdecken, ein Überbleibsel einer vergangenen Epoche. Diese Bahnlinie, die einst St Étienne mit Annonay verband, verschwand Mitte des letzten Jahrhunderts. Diese verlassenen Bauwerke verleihen der Landschaft einen Hauch von Nostalgie und Geheimnis und erinnern an die Zeit, als der Zug noch König war.

Schwierigkeitsgrad der Strecke: Die Höhenunterschiede des Tages (+914 Meter / -369 Meter) auf einer 25 Kilometer langen Strecke machen diesen Abschnitt anspruchsvoll. Zwei kleine Pässe sind zu überqueren mit Steigungen, die oft fast 15 Prozent erreichen. Der erste Anstieg führt Sie Banchet Pass, gefolgt von einem steinigen und schwierigen Abstieg nach Bourg Argental. Von dort schlängelt sich der GR65 in mehreren Etappen durch die Wälder bis zum Tracol Pass bevor er leicht nach Les Sétoux abfällt, das das Ende dieser Etappe in der Haute Loire markiert.
Zustand des GR65: Auf der heutigen Etappe überwiegen leicht die Wege gegenüber den asphaltierten Straßen:
- Asphalt : 10.9 km
- Wanderwege : 13.1 km
Manchmal, aus logistischen Gründen oder wegen der Unterkunftsmöglichkeiten, kombinieren diese Etappen Strecken, die an verschiedenen Tagen zurückgelegt wurden, da wir diese Routen mehrmals durchlaufen haben. Daher können Himmel, Regen oder Jahreszeiten variieren. In der Regel ist dies jedoch nicht der Fall, und tatsächlich ändert es nichts an der Beschreibung der Strecke.
Es ist sehr schwierig, die Steigungen der Routen mit Sicherheit anzugeben, unabhängig davon, welches System Sie verwenden.
Für die tatsächlichen Höhenunterschiede lesen Sie bitte die Hinweise zur Kilometerangabe auf der Startseite noch einmal durch.

Abschnitt 1: Der Banchet Pass muss überquert werden

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: steile Anstiege beim Verlassen von St Julien Molin Molette, dann nach dem flachen Abschnitt des Banchet Pass ist der Abstieg auf den Steinen manchmal beschwerlich.

Der GR65 verlässt das friedliche St Julien Molin Molette über den steilen Anstieg des Kalvarienbergs. Bereits auf den ersten Metern werden die Wanderer mit einer Steigung von über 15 Prozent konfrontiert, was diesen Beginn der Strecke anspruchsvoll und anstrengend macht.
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Schnell erhebt sich die Straße über die kleine Stadt und bietet einen atemberaubenden Blick auf die Dächer, die in der üppigen Vegetation des Tals verstreut liegen. Eingebettet in dieses grüne Paradies scheint das Dorf sich harmonisch in die umliegende Landschaft einzufügen. |
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Der GR65 verläuft dann entlang der Mauer des Kalvarienbergs, eines imposanten Bauwerks, das Bewunderung und Geheimnis hervorruft. |
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Dieser Kalvarienberg, bestehend aus drei künstlichen Grotten, beherbergt die vierzehn Stationen eines Kreuzwegs, die in einem Halbkreis um die Hauptgrotte angeordnet sind. Die Rosenkranzgeheimnisse schmücken die Umfassungsmauer, während zahlreiche Statuen den Rasen übersäen und eine Atmosphäre der Besinnung und Kontemplation schaffen. Diese im letzten Jahrhundert geschaffene Anlage verströmt eine zugleich mystische und anspruchsvolle Aura. |
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Nachdem man die kleinen Engel auf dem Gipfel des Kalvarienbergs hinter sich gelassen hat, taucht der GR65 rasch in die wilde Natur des Hochhügels ein, der das Städtchen überragt. |
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Der Weg, stellenweise steinig, steigt steil durch Wiesen an, die eher an Steppe als an grüne Weiden erinnern. Soweit das Auge reicht, werden diese leeren Flächen gelegentlich von Ahornbäumen, Eichen oder Eschen durchbrochen, die kaum die Strenge der Steigung verbergen können. |
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Reiz ist nicht die erste Eigenschaft dieses Hügels, wo Brombeeren und Heckenrosen sich an die steilen Hänge klammern. Doch je weiter man voranschreitet, desto offener und weniger feindlich wird die Landschaft. Die Steigung nimmt zwar leicht ab, bleibt aber mit Neigungen zwischen 10 und 15% fordernd. |
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Die Illusion von Ruhe wird hier durch Brombeeren und vertrocknete Gräser gebrochen, die den Weg erneut überwuchern und an den unaufhörlichen Kampf zwischen Menschen und Natur erinnern. Die Schönheit dieser Landschaften ist subjektiv und schwankt zwischen reizvoll und belanglos, denn der Blick vergleicht unwillkürlich die Räume, die er durchquert. Wiesen hat man seit dem Beginn des Jakobsweges schon tausendfach gesehen. Diese hier gehört eindeutig zur Kategorie uninteressant. |
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In diesen seelenlosen Wiesen steigt der Weg weiter an, immer noch steil, mitunter von einem einzelnen Baum, oft Eschen, begleitet, die dieser monotonen Steigung einen Hauch von Poesie verleihen. Die Pilger haben nicht immer Anspruch auf das Außergewöhnliche. Es gibt auch Landschaften, in denen das Gewöhnliche die Regel ist. Doch wenn der Raum leer ist und nichts geschieht, scheint sich der Weg endlos zu dehnen und jeder Schritt wird zur Gedulds und Ausdauerprobe, besonders wenn die Steigung spürbar bleibt. |
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Dann erscheint am Horizont endlich der Gipfel des Hügels. Eine spürbare Erleichterung zeigt sich auf den Gesichtern der Pilger, die sich freuen, diesen höchsten Punkt erreicht zu haben. Die Landschaft wird plötzlich wie durch Zauberhand reizvoller. Wälder krönen majestätisch das Panorama und die Wiesen nehmen almartige Züge an, die an die zauberhaften Berglandschaften erinnern. Der Wanderer schöpft neue Kraft aus dieser wiedergefundenen Schönheit. |
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Der Weg zieht sich nun ruhig zu den wenigen Häusern des Weilers La Balme hin, eingebettet in ein Dickicht majestätischer Kastanienbäume. Diese Bäume mit ihren kräftigen Stämmen und großzügigen Kronen scheinen wohlwollend über dieses Paradies zu wachen. Im Herbst übersäen kastanienbraune Früchte den Boden, rund und prall wie Kinderwangen. Die Steinhäuser, Sinnbilder der Haute Loire, stehen stolz da, geschmückt mit schlichten Holzkreuzen, die vom stillen Glauben dieser abgelegenen Weiler zeugen. Diese Landschaft, zugleich schlicht und bezaubernd, atmet Ruhe und lädt zur Kontemplation ein. |
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Ganz in der Nähe schlängelt sich der GR65 weiter zum Weiler Lampony, wo die rohe Schönheit der Quadersteine sich mit einer strengen Noblesse durchsetzt. Hier erzählt jedes Haus eine Geschichte, jede Steinmauer ist ein stiller Zeuge vergangener Generationen. Jeder Schritt klingt wie eine Note in einer Symphonie aus Stein und Schweigen. |
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Im Dorf erhebt sich immer noch stolz der Brunnen, einst das pulsierende Herz des Gemeinschaftslebens, auch wenn kein Wasser mehr aus ihm fließt. Dieses Bild ist heute leider alltäglich in Frankreich, wo die alten Brunnen allmählich zu Relikten einer vergangenen Zeit werden. Dennoch erinnert seine bloße Anwesenheit an die Schlichtheit und Schönheit der früheren Gesten, als das Wasserholen noch ein tägliches Ritual war. |
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Eine kleine Straße verlässt das Dorf und führt in eine sanfte Abfahrt, die den Bach Tronçon kreuzt, eingebettet in üppige Vegetation. |
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Die Straße wird bald zu einem Erdweg, der sich unter dem wohlwollenden Schatten von Eschen und Kastanienbäumen schlängelt. Diese, wahrscheinlich mehrere hundert Jahre alt, wetteifern an Größe und Majestät mit den Eschen entlang des Wegs. Die Region, reich an diesen imposanten Bäumen, findet ihr Pendant nur im benachbarten Ardèche, was die Pracht der Bäume betrifft. Die Kastanienbäume gewinnen mit dem Alter an Würde, besonders wenn sie veredelt sind, wodurch ihre ganze Magie zum Vorschein kommt. Diese Bäume, von eindrucksvoller Schönheit, scheinen einem alten Märchen entsprungen zu sein, mit ihren knorrigen Stämmen und kräftigen Ästen, die wie stille Wächter der Natur aufragen. |
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Dann treten die Bäume zurück und der Erdweg verwandelt sich in eine Ansammlung kantiger Steine, die unregelmäßige Haufen bilden und das Gehen erschweren. Der Weg, übersät mit diesen rauen Steinen, führt schließlich zur D503, der Departementstraße, die sich durch das Tal in Richtung Bourg Argental windet. |
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Dann erreicht man den Banchet Pass, der auf 678 Metern Höhe liegt. |
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Von diesem hohen Punkt fällt der Blick auf Bourg Argental, eingebettet in ein von dichten Wäldern bedecktes Tal. Das Panorama erstreckt sich bis zum Horizont und bietet ein atemberaubendes Schauspiel, das die natürliche Schönheit dieser bezaubernden Landschaft noch unterstreicht.

An diesem zauberhaften Ort, wo jeder Schritt ein neues Kapitel eines pastoralen Märchens zu eröffnen scheint, beginnt ein über einen Kilometer langer Abstieg ins Tal. Auf diesen Hängen, mit Neigungen zwischen 10 und 15 Prozent, wird der Weg oft rau und steinig. Lebwohl die weichen und glatten Kiesel der Isère, hier sind es Geröllfelder aus Granit und Schiefer, kleine kantige und brüchige Steine, geformt durch Jahrhunderte der Erosion. Das Gehen ist zwar mühsam, wird aber durch die majestätische Schönheit der großen Laubbäume aufgewertet, die wie stille Wächter über die Wanderer wachen. Die Sonnenstrahlen dringen kaum durch das dichte Blätterdach und schaffen ein Spiel aus Licht und Schatten, ein natürlicher Tanz, der beruhigt und fasziniert. |
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Beim weiteren Eindringen in diesen Mischwald offenbart sich ein erstaunlicher pflanzlicher Reichtum. Ahornbäume, bisher unauffällig auf dem Jakobsweg, treten nun in großer Zahl auf, ihre zarten Blätter setzen hellgrüne Akzente in der Landschaft. Sie werden begleitet vom üblichen Gefolge aus Eschen, Eichen und Kastanien, die jeder ihre eigene Note zu dieser natürlichen Symphonie beitragen. Nur Buchen und Hainbuchen fehlen, wie Schauspieler, die in diesem großen Stück fehlen. |
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Je näher man dem unteren Rand des Waldes kommt, desto mehr übernehmen Nadelbäume das Bild, ihre schlanken und eleganten Silhouetten recken sich zum Himmel. Fichten und Kiefern konkurrieren an Schönheit, ihre dunkelgrünen Nadeln kontrastieren mit den weicheren Tönen der Laubbäume. Hier wird der Wald zu einer Kathedrale aus Grün, in der jeder Baum eine lebendige Säule ist, die ein Gewölbe aus verflochtenen Ästen trägt. |
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Zwischen ihnen ragen große Weißtannen empor, majestätisch und selten auf dem Jakobsweg, und verleihen diesem ohnehin schon großartigen Bild eine zusätzliche Würde. Ihre seltene und eindrucksvolle Präsenz ruft eine gewisse Feierlichkeit hervor, eine beinahe heilige Pause im Gehen.

Abschnitt 2: Durchquerung von Bourg-Argental, dem großen Ort des Tals

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke : Der Abstieg nach Bourg-Argental bleibt sehr steil; danach fühlt es sich im Talboden wie Urlaub an.

Am Waldrand sind die Nadelbäume fast verschwunden und machen Platz für majestätische Laubbäume, die schattige Hecken bilden, unterbrochen von Lichtungen, in denen das Licht mit den Blättern Verstecken spielt. |
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Der Weg verlässt nun den Wald und bietet einen freien Blick auf grüne Wiesen, wo Wildblumen leuchtende Farbtupfer in den pastoralen Horizont setzen. |
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Beim Abstieg durch diese Wiesen erhebt sich vor einem die imposante Silhouette des Berges, an dessen Flanken sich der GR65 durch den riesigen Wald von Tallard schlängelt. Unten im Tal erscheint Bourg-Argental, malerisch und friedlich. |
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Am Ende der Wiesen trifft der Weg auf eine kleine Straße, die sich bis zur Departementstraße im Tal hinunterwindet. Dieser Übergang zwischen wilder Natur und Straße erinnert an die harmonische Verbindung zwischen Menschen und Natur. |
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Nach einem Kreisverkehr mit einem kleinen Kreuz folgt der GR65 ein kurzes Stück der Departementstraße, überquert sie dann rasch, um zum großen Campingplatz von Bourg-Argental hinabzusteigen, der am Fluss liegt. Vom Campingplatz aus sind es etwa zwei Kilometer bis zum Stadtzentrum, ein angenehmer Spaziergang entlang des Flusses, der eine völlige Eintauchung in die Ruhe des Waldes bietet.
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Der GR65 überquert die Déôme inmitten üppiger Vegetation und bietet ein atemberaubendes Schauspiel aus Grün. Dieser schöne und bescheidene Fluss, der am Tracol Pass entspringt, fließt anmutig durch das Tal in Richtung Annonay, bevor er in die Ardèche und schließlich in die Rhône mündet, seine ewige Wasserreise fortsetzend. |
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Ein Pfad schlängelt sich zwischen sonnigen Lichtungen und schattigen Waldabschnitten, wo die Laubbäume das Zepter führen. Schlanke Pappeln stehen neben robusten Eichen, zarten Hainbuchen und majestätischen Kastanienbäumen. Besonders aber die Ahornbäume mit ihren Blättern in tausend Farbtönen dominieren die Landschaft und kündigen den Reichtum der kommenden Etappen an. |
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Hier wird der Spaziergang erfrischend und friedlich, und der schmale Pfad zieht sich fröhlich durch das weiche Gras entlang des Flusses. Jeder Schritt ist eine Einladung zur Gelassenheit inmitten dieser bukolischen und geschützten Natur. |
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Weiter vorne lädt eine malerische Brücke die Wanderer dazu ein, einen Teil des Ortes zu entdecken, eine Verbindung zwischen wilder Natur und Zivilisation. |
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Doch der GR65 bleibt seinem eigenen Verlauf treu und meidet den Fluss, indem er Holztreppen nutzt. Diese Stufen führen die Wanderer zu einem breiteren Weg, der die Szenerie überragt und einen atemberaubenden Blick auf das grüne Tal bietet. |
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Hier, in diesem einladenden Waldstück, entfalten Eschen und Ahornbäume ihre Fantasie, um eine Alchemie aus Licht und Schatten zu weben. Sie übertreffen sich in Pracht, jeder strebt mit seinen schlanken Ästen dem Himmel entgegen. Unter diesen majestätischen Riesen wirken die Wanderer wie kleine Däumlinge in einer verzauberten Welt. |
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Ein breiterer Weg verläuft entlang einer hohen Mauer. Nein, es handelt sich nicht um die Mauern einer vergessenen Festung, sondern lediglich um einen Stützmauer der ehemaligen Eisenbahnlinie, ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Dann verlässt der Pfad den dichten Wald und öffnet sich zu neuen Horizonten. |
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Bald erscheint eine Straße, die zum alten Bahnhof führt. Paradox der Vergangenheit: Dieses Viertel trägt immer noch den Namen La Gare, obwohl hier seit Mitte des letzten Jahrhunderts kein Zug mehr hält. Die großen Denker der Pariser Verwaltung entschieden damals, fast die Hälfte des französischen Eisenbahnnetzes abzubauen, in dem naiven Glauben, ein Zug von Paris nach Marseille und ein anderer nach Bordeaux würden für die ganze Nation ausreichen. Dabei verlief hier einst eine wichtige Strecke zwischen zwei großen Städten: Saint-Étienne (500.000 Einwohner im Ballungsraum) und Annonay (50.000 Einwohner im Ballungsraum). Wer heute mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Bourg-Argental nach Saint-Étienne reisen will, begibt sich auf eine Art Mondreise. Besser ist es, die Strecke zu Fuß oder zu Pferd zurückzulegen. Da versteht man die Not und den Unmut der benachteiligten Regionen Frankreichs, in denen das Auto oft das einzige Fortbewegungsmittel ist. |
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Eine Straße führt dann hinunter zum Ort und windet sich sanft durch die Landschaft. |
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An den Rändern dieser Straße stehen noch einige Überreste alter Fabriken, stille Geister einer vergangenen Zeit, in der die Region ein Zentrum blühender Industrie war, insbesondere im Bereich der Textilien.

Die Straße überquert erneut die Déôme, die fröhlich über die Steine tanzt, bevor sie die Vororte von Bourg-Argental erreicht. |
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Bald erreicht man das Zentrum dieser kleinen Stadt mit 3.000 Seelen. Er verdankt seinen Namen dem Fluss Argental, der ihn murmelnd durchfließt. Vorherrschend sind hier graue, stattliche Häuser aus behauenem Stein, die von der Robustheit und der architektonischen Eleganz der Vergangenheit zeugen. |
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Von der schlichten Kirche St André ist nur noch das romanische Portal aus dem 12. Jahrhundert erhalten, ein Tor zur Geschichte, das sich zu Jahrhunderten der Frömmigkeit und Tradition öffnet. |
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Der GR65 durchquert den Ort und teilt hier seinen Weg mit dem GR42, einem weiteren Fernwanderweg, der Saint-Étienne mit der Ardèche verbindet. |
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Am Ortsausgang überquert die Straße den Argental, der sich im hohen Gras verbirgt, bevor er sich ganz in der Nähe in die Déôme ergießt. |
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Früher folgte der GR65 einer viel befahrenen Straße, der Departementstraße im Tal. Heute aber zieht er sich ins Gras zurück, verläuft friedlich entlang der Déôme, fern von Lärm und Hektik. |
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Abschnitt 3: In den Wäldern oberhalb von Bourg-Argental

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Die Steigungen sind oft ziemlich steil, um die ehemalige Eisenbahnstrecke bei Bandol zu erreichen; danach verläuft die Strecke problemlos auf der alten Eisenbahntrasse.

Nachdem der Weg kurz dem murmelnden Ufer der Déôme gefolgt ist, überquert er den Fluss, der sich hier in majestätischen und erfrischenden Kaskaden entfaltet und die Landschaft in ein lebendiges Gemälde verwandelt, in dem das Wasser im Einklang mit der umgebenden Natur singt.
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Der erste Teil des Aufstiegs erfolgt auf einer kurvenreichen Straße, gesäumt von dichtem Unterholz, wo Eschen und Ahornbäume ein grünes Blätterdach über hellen Lichtungen spannen, die von grünen Wiesen bedeckt sind. Sonnenstrahlen spielen mit den Schatten und erzeugen ein faszinierendes Naturschauspiel. |
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Nahe dem malerischen Weiler Mounes, den der GR65 nicht durchquert, verlässt der GR65 den Asphalt zugunsten von festem Erdreich. |
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Dieser Pfad, nur spärlich mit Steinen übersät, schlängelt sich über mehr als einen Kilometer durch einen Laubwald, in dem die Nadelbäume kaum noch präsent sind. Die Steigung variiert, schwankt zwischen sanften 10% bis 15% und bietet den Wanderern eine angenehme Herausforderung. |
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Der Pfad wechselt zwischen schattigen Tiefen des Unterholzes und Waldrändern an Lichtungen. Hier bemühen sich die Kastanienbäume, obwohl dünn und schwächlich, um ihr Gedeihen, während seltene Eichen und allgegenwärtige Ahornbäume mit den Eschen um Raum ringen. Hainbuchen und Buchen, einst Herrscher dieses dichten Waldes, zeigen sich heute zurückhaltend, versteckt im pflanzlichen Wirrwarr. |
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Die Steigung ist nicht durchgehend stark, und der Pfad steigt oft in Etappen an. Mal verläuft er über glatte, bräunliche Erde, mal ist er von freiliegenden Wurzeln und großen Steinen durchzogen, was die Wanderung in ein wechselvolles Abenteuer verwandelt. Der Wald wirkt stellenweise magisch, als wäre er einem Märchen entsprungen. |
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Weiter oben folgt ein kurzer Abschnitt mit stärkerer Steigung, die über 15% hinausgeht und dem Aufstieg eine intensivere Note verleiht, nicht immer friedlich. |
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Danach wird die Steigung sanfter, und der Pfad durchquert eine weite Fläche hoher Gräser, die sich in der Brise wiegen. In der Ferne zeichnet sich ein Tunnel ab, stummer Zeuge der einstigen Eisenbahnlinie. Hier fuhr im letzten Jahrhundert sicher kein TGV, denn die Steigung war noch steil genug, um selbst die damaligen Lokomotiven herauszufordern, wenn sie sich talwärts nach Bourg-Argental bewegten. Man kann sich gut vorstellen, wie der Zug eine Schleife machte, um den am Hang liegenden Ort zu erreichen. |
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Der Pfad endet dann seinen Anstieg und trifft auf eine schmale asphaltierte Straße, die wohl größtenteils auf der alten Bahntrasse gebaut wurde, auf Höhe des bäuerlichen Weilers Badol. |
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Der GR65 folgt dieser Straße in sanfter Steigung für fast zwei Kilometer, gesäumt von dichten und geheimnisvollen Wäldern. |
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IHier dominieren knorrige Ahornbäume und große Eschen das Landschaftsbild und verdrängen andere Baumarten. Ein greifbarer Beweis, dass man auf der ehemaligen Bahnlinie wandert, sind die noch vorhandenen Ingenieurbauten, Relikte einer vergangenen Zeit, ohne Hoffnung auf Wiederbelebung. |
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Die Straße durchquert bald den Weiler Board, mit seinen hellen Steinhäusern, die von einer robusten und zeitlosen ländlichen Architektur zeugen. |
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Abschnitt 4: Fühlen Sie sich wie der Zug

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: Strecke ohne Probleme, mit sanfter Steigung.

Von hier an steigt die Straße anmutig an und zieht ihre Spur durch die Landschaft mit einer gleichmäßigen, aber anhaltenden Steigung von 4%. Diese Neigung erinnert an die alte Eisenbahnstrecke, die einst St Sauveur-en-Rue mit Bourg-Argental verband, und ruft Erinnerungen wach an eine Zeit, in der Dampfloks majestätisch diese Höhen erklommen. Wurde diese Trasse aufgegeben, weil sie den modernen Anforderungen nicht mehr genügte? Eine Modernisierung wurde jedenfalls nie in Erwägung gezogen, und die Bauwerke der Ingenieurskunst stehen noch immer, stille Zeugen einer industriellen Vergangenheit. Welch bedauerliches Versäumnis! |
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Die Straße schlängelt sich durch dichte Laubwälder, doch bald übernehmen mächtige Nadelbäume die Szenerie und dominieren die Landschaft. Jeder Baum scheint eine Geschichte zu erzählen, jeder Zweig flüstert uralte Legenden. |
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An einer Kurve taucht ein Tunnel wie aus dem Vergessen auf, grenzt die Straße ab wie ein Tor in eine andere Zeit. Kurz darauf überquert man das Viadukt der Poulette, ein majestätisches Ingenieurwerk aus dem 19. Jahrhundert, so ehrwürdig wie die Lokomotiven, die einst darüberfuhren. Dieses Viadukt, mit seinen eleganten Bögen, scheint die Geschichten vergangener Reisender zu murmeln. |
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Von dort schweift der Blick weit über den riesigen und prächtigen Wald von Tallard, eine wahre Kathedrale aus Grün. Die Nadelbäume streben dem Himmel entgegen, ihre Wipfel verlieren sich im Blau. Diese grüne Lunge, in der jeder Baum eine Note in einer natürlichen Symphonie ist, bietet unendliche Ruhe und ein großartiges Schauspiel. |
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Von einem Bauwerk zum nächsten schlängelt sich die Straße unter dem großzügigen Schatten hoher Bäume dahin. Diese außergewöhnlichen Konstruktionen sind ebenso faszinierend und geheimnisvoll wie die Überreste römischer Städte, stille Zeugen einer vergangenen Epoche.

Die Laubbäume verschränken sich über der Straße zu einem wahren schützenden Dach, durch das das Licht sanft filtert und alles in eine Atmosphäre der Ruhe und Frische taucht. Eine Welt, in der jedes Rascheln der Blätter eine beruhigende Melodie für die reisende Seele ist. |
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Weiter vorn erreicht die Straße den Bahnhof von St Sauveur-en-Rue. „St Sauveur-en-Rue, alle aussteigen!“Dieser Ruf hallt noch im Echo dieses Geisterbahnhofs wider, in dem sogar der Fahrkartenschalter erhalten geblieben ist. Einst mussten die Reisenden zu Fuß durch das Tal wandern, um den Ort auf der anderen Seite zu erreichen. Wird dieser traurige Bahnhof aus Nostalgie bewahrt, um die Menschen hier an die vergangenen Tage der Dampflok zu erinnern? |
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Der GR65 führt nicht ins Dorf, sondern folgt der Via Fluvia, die 2013 diesen Namen erhielt. Diese grüne Route, vor allem von Radfahrern genutzt, entstand durch die Umwandlung zahlreicher alter Bahntrassen im Pilat-Massiv und verbindet die Loire mit der Rhône über den Tracol Pass. |
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Die Schar der Laubbäume begleitet den Wanderer weiterhin. Ahornbäume und Eschen herrschen hier, ihre edle und schattenspendende Gestalt prägt das Landschaftsbild.
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Am Waldrand erreicht die Straße den Ortsteil Le Sapet. Unten, auf der anderen Seite des Tals, breiten sich die roten Dächer von St Sauveur-en-Rue aus, ein lebendiger Hinweis auf die menschliche Aktivität und die Geschichte, die diese schöne und friedliche Landschaft geformt haben.
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Bald erreichen Sie das Ende Ihrer Reise entlang der alten Bahnlinie und ihrer bemerkenswerten Bauwerke. |
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Abschnitt 5: Im Wald von Taillard

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: anstrengende Strecke mit häufig starken Steigungen, jedoch nie über 20% Neigung.

Auf dem alten Bahndamm, inzwischen zur Ruhe gekommen, noch ein paar letzte Atemzüge. Ein namenloser Zufluss stürzt in Kaskaden aus den bewaldeten Höhen hinab und bahnt sich seinen Weg zur Déôme im Tal. Hier verlässt der GR65, seiner wandernden Natur treu, die Haupttrasse und kreuzt flüchtig diese neue Radroute, noch jung und voller Versprechen. |
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An der Kreuzung biegt eine schlichte Straße im rechten Winkel ab und steigt entschlossen durch den Wald hinauf bis zum Weiler La Chaussée, etwas höher gelegen, der den Beginn des mühsamen Aufstiegs zum Tracol Pass ankündigt. |
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Dort oben verlässt der GR65 den Asphalt und verliert sich in einem felsigen Pfad, ein wahres Schlachtfeld, ein Labyrinth scharfer Steine, die sich gnadenlos in die Sohlen der Schuhe graben. |
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Die Steigung schießt abrupt auf über 15% an, führt durch Wiesen, entlang einer Hecke aus Laubbäumen, die das majestätische Eingangstor zum Wald bilden. Der kalkhaltige Boden unter den Füßen verstärkt jeden Schritt, die Steine rollen unter dem Gewicht der Anstrengung. |
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Die Neigung überschreitet nie die Marke von 20%, bleibt aber fordernd im Herzen des Waldes. Die Steine bleiben hartnäckig, während die Laubbäume nach und nach den Nadelbäumen weichen, je näher man der 900-Meter-Marke kommt, ein Klima, das die Laubbäume nicht zu schätzen wissen. Hier und da ragen Fichten und Kiefern empor, doch dies ist das Reich der majestätischen Weißtannen, der Abies pectinata, die den Wald von Taillard beherrschen. |
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Der Weg verwandelt sich in ein außergewöhnliches und belebendes Erlebnis unter dem Gewölbe der hohen Tannen, aufrecht wie Säulen, deren schwere Äste sich manchmal bis zum Boden neigen. Jeder Schritt hallt in diesem natürlichen Heiligtum wider, wo die rohe Schönheit der Landschaft sich mit tiefer Stille verbindet, während Harz- und Erdgerüche die Luft durchdringen und zur Andacht und Bewunderung einladen. |
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Nach einer halben Stunde Anstrengung öffnet sich der breite Waldweg und führt zur Schutzhütte Aiguebelle auf 966 Metern Höhe. In der Nähe lädt ein Picknickplatz zu einer wohlverdienten Pause ein. Seit Bourg-Argental haben Sie bereits über 400 Höhenmeter zurückgelegt, mit weiteren 250 Metern, die noch zu bewältigen sind, um den höchsten Punkt dieser Etappe bei 1250 Metern zu erreichen. |
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Diese Hütte geht über ihre ursprüngliche Funktion hinaus. Manche Pilger verbringen hier die Nacht, trotzen Wind und Wildtieren und finden Zuflucht in diesem wilden Paradies.

Ab der Hütte wird die Steigung etwas milder und schwankt auf etwa eineinhalb Kilometern zwischen 10 und 15%. Kleine, aber spürbare Unterschiede für Beine und Atem, die ihren Aufstieg fortsetzen. |
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Der Wald entfaltet hier seine ganze Pracht. Zum Glück ist der Weg sanfter geworden, die Steine werden seltener und der Boden nimmt das typische Braun der Nadelwaldböden an. Die Tannen, sorgfältig von Forstleuten gepflegt, stehen in stolzer Ordnung entlang des Weges. |
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Weiter oben flacht die Steigung ab und der Weg schlängelt sich fast eben über mehrere hundert Meter. Moos breitet sich sanft entlang des Weges aus, ein Zeichen für stetige Feuchtigkeit, die Pilzen wie Pfifferlingen gute Bedingungen bietet – für jene, die zur richtigen Jahreszeit wissen, wo man suchen muss. |
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In diesem verzauberten Wald, wo Magie in jeder Luftspur zu liegen scheint, herrschen die majestätischen Weißtannen als unbestrittene Könige. Sie haben den anderen Baumarten den Platz genommen, wachsen wie Schönheitsköniginnen in den Himmel, strecken ihre Kronen nach jedem Lichtstrahl. Wo sie Raum finden, entfalten sie sich prachtvoll, doch eingezwängt in der dichten Masse sind sie manchmal nur kahle Stämme mit einer schmalen grünen Krone an der Spitze. |
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Ein kurzes Stück weiter gewinnt der Weg wieder an Steigung und Kraft, überschreitet erneut 15%, diesmal auf brauner Erde, fast ganz frei von Steinen. |
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Nun erreichen Sie 1090 Meter Höhe und haben etwa 150 Höhenmeter auf 2.8 Kilometern seit der Schutzhütte Aiguebelle überwunden. Ein vernünftiger Aufstieg, nicht wahr? Sie sind nun weniger als einen Kilometer vom Tracol Pass und vier Kilometer von Les Sétoux entfernt.

Abschnitt 6: Ein langer Buckel zwischen dem Tracol Pass und Les Sétoux, nur zum Vergnügen

Überblick über die Schwierigkeiten der Strecke: anstrengende Strecke mit häufig starken Steigungen, jedoch nie über 20% Neigung.

An diesem Punkt der Strecke wandern Sie etwas oberhalb des Tracol Passes. In der majestätischen Ruhe der Höhen, dort, wo der Himmel die Erde berührt und wo die wechselnden Nuancen der Landschaft die Sinne verzaubern, wird jeder Schritt zum Tanz mit der Schönheit der Natur. Der Weg führt nun wieder hinab zum Tracol Pass, windet sich anmutig in sanften Kurven ins Tal. |
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Der Wald erhebt sich wie eine grüne Kathedrale. In solchem Licht, an Tagen wie heute, scheint er fast göttlich.

Der Weg erreicht bald eine Gabelung, an der er auf einen anderen Fernwanderweg trifft – den GR7. Dieser kommt vom Pass zurück und verläuft für einige hundert Meter gemeinsam mit dem GR65. Achtung an dieser Stelle! Der GR65 führt nicht direkt zum Pass. Wichtig ist, oberhalb der Kreuzung die richtige Route zu wählen. Der GR7 biegt nach links in Richtung Cévennen ab, während der GR65, der Jakobsweg, nach rechts in Richtung Montfaucon führt. Verlaufen ist hier kaum möglich, das Schild zum Gästehaus „La Riboule“ in Les Sétoux weist klar den Weg. |
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Nach dem Pass gibt sich der Weg nicht geschlagen. Er steigt weiter an, entschlossen, durch die majestätischen Tannen. Man hat gerade einen Pass überquert, und der Weg geht bergauf. Merkwürdig, nicht wahr? Jeder gewonnene Meter ist ein Sieg über das Gefälle, jeder Atemzug eine stille Meditation im kühlen Schatten der grünen Riesen. Alte Steine ragen hier und da aus dem Boden, stille Zeugen der Widerstandskraft dieser uralten Landschaft. Und während sich der Wald in üppigem Grün entfaltet, verschwindet der Pfad stellenweise im gefilterten Licht, ein Spiel aus Licht und Schatten, das an impressionistische Meisterwerke erinnert. |
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Weiter oben lässt die Steigung nach, der Weg verläuft nun eben oder steigt nur noch sanft an. Jeder Moment ist eine Symphonie, in der sich die wilden Töne der Natur mit der stillen Melodie des Waldes verbinden. Jeder Richtungswechsel offenbart ein lebendiges Gemälde, eine Bühne, auf der das Schauspiel zeitlos ist und sich stets neu entfaltet. |
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Am Ort Roc du Tronc öffnet sich der Horizont in voller Pracht, das Zeichen, dass der mühsame Anstieg zu Ende geht. Der Weg wird weicher, schlängelt sich durch einen aufgelichteten Wald, in dem das Sonnenlicht durch die lockeren Kronen fällt. Jeder Schritt klingt leicht auf dem mit Moos bedeckten Boden, in diesem lebendigen Bild, wo die Natur nach der Anstrengung des Aufstiegs wieder zu Atem kommt. |
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Kurz darauf verlässt der Weg den Wald und beginnt seinen sanften Abstieg nach Les Sétoux, wo sich die menschliche Präsenz allmählich in subtilen Zeichen zeigt. Es ist, als würde der Übergang von der Einsamkeit des Waldes zur Zivilisation einen neuen Schwung geben, nach so vielen Kilometern unter Bäumen. |
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Der Abstieg ist zwar kurz, birgt jedoch seine eigenen Herausforderungen, mit Steigungen zwischen 10 und 15%, während sich beruhigende Ausblicke auf Weiden und offene Felder bieten. |
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Der GR65 erreicht schließlich den oberen Rand des Dorfes, wo der Schotterweg einem glatten Asphaltband weicht. |
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Hier, in Les Sétoux, findet der Wandergeist eine fast unverzichtbare Zuflucht, in einer Gegend, in der Unterkünfte rar sind. Das Dorf, pittoresk mit seinen jahrhundertealten Steinmauern, beherbergt eine große Herberge und ein Gasthaus, wo man lokale Küche genießen und neue Kraft schöpfen kann nach den Strapazen des Weges. |
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Im Herzen des Dorfplatzes, an die Kapelle gelehnt, steht ein feierliches Denkmal, ein bewegender Zeuge von Mut und Opfer. Es ehrt die Besatzung eines amerikanischen Bombers, der im Sturm des Jahres 1944 in Brand geriet und unweit des Weilers abstürzte. Zehn Männer überlebten wie durch ein Wunder, indem sie mit dem Fallschirm absprangen mit der tragischen Ausnahme eines Maschinengewehrschützen, dessen Fallschirm sich nicht öffnete. 1995 wurde diese Heldentat durch die Errichtung dieses Gedenksteins gewürdigt, eingeweiht in Anwesenheit der noch lebenden Crew-Mitglieder. Der Platz selbst trägt seither den Namen des gefallenen Sergeanten, eine bleibende Erinnerung an ihren Mut über die Zeiten hinweg. .

Offizielle Unterkünfte auf der Via Gebennensis
- Domaine de l’Astrée, Bourg-Argental l’Allier; 04 77 39 72 97; Gîte, cuisine
- Gîte Christine Rouchouse, 4 Route de Graix. Bourg-Argental; 06 82 83 74 39; Gîte, Abendessen, Frühstück
- L’isba de la Tortue, 18 Rue du Rhône, Bourg-Argental; 06 83 88 47 03; Gîte, Abendessen, Frühstück
- Le bulgarana, 39 Blvd Almendet, Bourg-Argental; 06 58 29 99 91; Gîte, Abendessen, Frühstück
- Joseph Odouard, 12 Rue Mandarel, Bourg-Argental; 04 77 39 62 60/06 20 52 54 99; Guestroom, Abendessen, Frühstück
- Le Petit Jardin, 34 Avenue de la Résistance, Bourg-Argental; 06 87 84 24 28; Hotel, Abendessen, Frühstück
- Hôtel Le Relais, 35 Rue du Dr Guyotat, Bourg-Argental; 04 77 39 61 21; Gîte, Abendessen, Frühstück
- Agnès et Bernard Courbon, Mounes; 04 77 39 18 15/06 30 31 84 01; Gîte, Abendessen, Frühstück
- Camping Les Reynières, 29 Rue du Tracol, St Sauveur-en-Rue; 07 62 23 24 11; Chalets, camping-cars, tents, Abendessen, Frühstück
- Monique Poulenard, Le Combalou; Les Sétoux; 04 71 61 96 41/06 29 45 00 47; Gîte, Abendessen, Frühstück
Jakobspilger-Unterkünfte (siehe Einführung)
- Bourg-Argental (4)
- St Sauveur-en-Rue (1)
Wenn man die Unterkünfte betrachtet, stellt die Übernachtung kein größeres Problem dar. In Les Sétoux kann das Gästehaus bis zu 50 Personen aufnehmen. Für weitere Informationen führt der Führer der Freunde des Jakobswegs eine vollständige Liste aller Adressen, einschließlich Bars, Restaurants und Bäckereien entlang der Route.
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Nächste Etappe : Etappe 12: Von Les Sétoux nach La Papeterie |
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